Marie greift in den Korb und holt einen Joghurtbecher raus. Voller Enthusiasmus bring sie ihn in Richtung Kühlschrank.
Mittig in der Küche liegt ein schöner Läufer, der leider eine etwas hochstehende Ecke hat.
Marie stolpert über diese Ecke und der Jogurt fällt ihr in hohem Bogen aus den Händen und platzt kurz vor der Küchenzeile und dem Kühlschrank so blöd, dass alles nun voll mit Jogurt ist.
Sandra, Maries Mutter, hatte noch zu ihr gesagt, sie räumt es schnell alleine aus, da sie spät dran sind und noch einen Termin haben.
Jetzt ist die Küche mit Jogurt eingesaut und Sandra ist extrem genervt das Marie nicht gehört hat.
Wer kennt das nicht, nichts kann man alleine machen. Kinder wollen immer alles machen und es ist einfach nicht möglich einfach mal schnell was zu machen.
Oft ist man dann genervt und weist das Kind zurecht oder sagt ihm, lass mich mal in Ruhe, ich muss das noch zu Ende machen.
Das kannst du aber auch anders machen und Kinder zu deinen kleinen Helfern machen.
Helfen lassen von klein an im Haushalt mit Kinder
Je früher du damit beginnst deinen Kindern kleine Aufgaben zu geben, die sie sowieso machen wollen, umso besser wird es langfristig für dich laufen.
Kinder versuchen immer ihre Eltern nachzuahmen und das kannst du nutzen. Du kannst so ganz einfach zwei Dinge erreichen. Erstens stärkst du das Selbstbewusstsein deines Kindes und zweitens hast du frühzeitig eine oder mehrere helfende Hände.
Frühzeitiges Helfen stärkt das Selbstbewusstsein
Für Kinder ist es das größte, wenn man sie ernst nimmt. Das kannst du im Alltag auch ganz einfach tun, indem du dir von deinem Kind helfen lässt.
Sie finden es toll und fühlen sich ganz groß, wenn du ihnen kleine Aufgaben gibst, die sie erledigen können.
Dein Kind kann dir schneller bei alltägliche Dingen helfen
Als zweiten Vorteil hast du, dass dein Kind relativ schnell lernt, wie gewisse Dinge gemacht werden.
Am Anfang sind es nur die kleinen Dinge, aber mit der Zeit können es immer mehr Aufgaben sein, die du mal an dein Kind abgeben kannst.
Ohne Stress und Mama oder Papa im Rücken
Der Weg zum kleinen Helfer ist natürlich nicht einfach, wie alles was du deinem Kind beibringen musst. Du musst schon ein paar Dinge beachten.
Plane Zeit ein, denn die kleinen brauchen einfach länger. Gib ihnen also nur solche Aufgaben, die länger dauern können.
Lass sie zum Beispiel beim Einkauf die Nudeln oder den Reis alleine ausräumen.
Kleiner Tipp: Packe deine Taschen oder Körbe im Supermarkt schon so, dass eine dein Kind auspacken kann. Packe da nur dinge rein, die nicht so einfach kaputtgehen können. Auch Rituale können hier sehr nützlich sein.
Beziehe dein Kind mit ein, frage zum Beispiel wo was hinkommt. Oder frage vor dem Einkauf, wenn du dir deinen Einkaufszettel schreibst, ob noch Milch im Schrank ist.
Gehe es spielerisch an, lass dein Kind immer dabei sein, wenn du den Einkauf auspackst und lass es alles anfassen und sehen, wo du es hin räumst. Auch hier kannst du wieder ein Spiel einbauen, indem du fragst, ob es weiß, wo was hinkommt in der Küche.
Stehe nicht hinter ihnen, versuche nicht dein Kind ständig zu ermahnen und zu korrigieren. Lass sie ihr Ding machen und greife ein, wenn es nötig ist. Es kann auch mal vorkommen, dass dein Kind die Nudeln in den falschen Schrank räumt, aber sei gespannt, denn es wird ihm bestimmt auch auffallen.
Helfe, wenn nötig, wenn du merkst, dass dein Kind nicht weiterkommt, frage einfach nach, ob es Hilfe braucht. Versuche nicht, es zu übergehen, das ist nicht der richtige Weg.
Lasse sie ihre Erfahrungen machen, nur durch “Fehler” und zuschauen lernen wir. Kinder machen genau das. Beobachte sie einfach ein bisschen und du wirst erstaunt sein, was dein Kind schon alles kann.
Vom Helfer zum Profi
Dein Kind will immer in deiner Nähe sein, zumindest wenn sie noch kleiner sind.
Bleiben wir in der Küche. Du bist gerade am Vorbereiten und dein Kind ist ständig bei dir. Lass es doch einfach in der Küche mit Sachen aus der Küche spielen.
Dein Kind weiß, dass in der Küche eigentlich kein Spielzeug ist und will dementsprechend in der Küche auch wahrscheinlich nicht damit spielen. Aber, wenn du ihm zum Beispiel zwei kleine Dosen gibst, kann es damit stapeln.
Das kannst du mit vielen Sachen in der Küche machen, gerade wenn sie noch ziemlich klein sind. Warte mal ab, wie interessant ein Päckchen Nudeln sein kann.
Dein Vorteil ist hier, dass dein Kind mit den Sachen vertraut wird und auch schon ungefähr weis, wo was steht. Das ist dann später, wenn es dir beim Einräumen oder Kochen helfen will, von Vorteil.
Das wird dir auch bei deinem Familienmanagement deutlich weiterhelfen.
11 Tipps zum Helfen
Wir haben für dich mal 11 Tipps zusammengestellt wobei dir dein Kind im Alltag Arbeit abnehmen kann.
- Kindergarten oder Grundschule bedeutet immer relativ früh am Morgen ein Besuch im Bad. Hier kannst du ein paar Dinge vorbereiten und dein Kind kann dir hier einiges an Arbeit abnehmen.
Dein Kind kann sich alleine ausziehen und mit etwas Übung auch selbst waschen, mit einem Waschlaffen zum Beispiel.
Wenn es schon ganz fit ist, kann es sich auch alleine anziehen, du solltest dazu am besten am Abend schon die Sachen rauslegen, sodass es sich diese selbst wegnehmen kann.
Beim Zähneputzen und Haare kämmen solltest du nochmal drüber schauen, denn das sind wichtige Dinge, die nicht ganz so einfach sind. - Lass dein Kind frühzeitig Sachen aufwischen. Fällt die Zahnpasta mal daneben, gib deinem Kind einen Lappen und lass es aufwischen. Mit ein bisschen Übung klappt das dann super.
Oder lass es doch mal die Badewanne wischen. Einfach ein feuchtes Mikrofasertuch und rein in die Wanne. Das macht Spaß und hilft dir weiter. - Lass dir beim Schreiben der Einkaufsliste helfen. Dein Kind kann dir immer sagen, ob noch etwas im Schrank ist. Voraussetzung ist natürlich, dass es an die Schränke rankommt.
Kleiner Tipp: Sieh es entspannt, wenn es mal die zweite oder dritte Milch nicht gesehen hat. In der Regel die Milch ja eine weile Haltbar. - Beim Einkaufen kannst du dein Kind auch einfach die Produkte holen lassen, die nicht kaputtgehen können. So ist es immer beschäftigt und kann dir helfen.
Optimal ist es hier, wenn dein Kind einen eigenen Kindereinkaufswagen hat. Alternativ kannst du ihm auch eine kleine Tüte geben und darin eins zwei Produkte lassen.
Wichtig ist hier nur, achte darauf, dass du dein Kind immer in deinem sichtbaren Bereich lässt und es nicht drei Gänge weiter schickst. - Lass dir beim Kochen helfen. Hier kannst du das Suppengemüse sortieren lassen oder sogar schneiden lassen. Es gibt spezielle Kindermesser oder du bleibst einfach dabei. Auch mit einem Schäler Karotten schälen ist eine gute Möglichkeit.
- Tisch decken kann dein Kind auch. Stelle einfach alles was auf den Tisch soll so hin, dass dein Kind sich alles von selbst holen kann. Zähle die Teller und alles ab und stelle auch das hin.
Dein Kind wird extrem stolz sein, wenn du ihm die Teller hinstellst und ihm vertraust, dass es diese heil zum Esstisch bringt.
Wichtig: Wenn mal was kaputtgeht, solltest du es locker sehen. Hast du also Dinge, die auf keinen Fall kaputtgehen sollen, mach das bitte selbst. - Es geht auch andersrum. Nach dem Essen kann dein Kind dabei helfen, den Tisch wieder abzuräumen. Zum Start fängt einfach jeder an, seinen Teller selbst wegzuräumen.
Mit der Zeit kannst du das dann ausweiten und zum Beispiel direkt in die Spülmaschine räumen lassen. - Wäsche aufhängen geht schneller, wenn dein Kind dir hilft. Das stimmt vielleicht nur bedingt, aber du musst dich erstens nicht mehr so viel bücken und zweitens hast du eine Aktivität für dein Kind.
Lass dir hier einfach die Einzelteile von deinem Kind geben. - Staub wischen macht Spaß! Gib deinen Kindern einen Staubwedel, also diese Dinger, die den Staub festhalten und lass sie loswischen. Damit kann man eigentlich nichts kaputt machen und der Staub wird super entfernt.
- Blumen gießen wird Kinderaufgabe. Nimm einfach eine Gießkanne vom Sandspielzeug und lass dein Kind dir helfen die Blumen zu gießen. Zeige ihm einfach mehrmals, dass es nicht zu viel Wasser nehmen soll und schon wird das was.
So gießt du einfach täglich ein bisschen und das tut es auch. - Wer räumt schneller auf? Mach aus dem Aufräumen ein Wettkampf. Wer kann zum Beispiel schneller die kleinen Sofakissen aufschütteln und wieder zurückstellen.
Wer ist schneller, Mama oder Papa mit dem Wohnzimmer, Esszimmer und dem Flur oder dein Kind mit dem eigenen Zimmer?
Wenn dein Kind nicht alleine aufräumen kann oder will, macht es zusammen, aber teilt das Zimmer auf. Du machst die Bauklötzchen und dein Kind räumt die Bücher weg.
Stelle hier auch Regeln auf, alles muss an den Platz, an den es auch gehört und nicht schnell in die erstbeste Kiste.
Das waren unsere 11 Tipps, wie dein Kind dir im Alltag helfen kann. Wir alle wissen es, dass der Alltag stressig ist und du fragst dich vielleicht wie du das jetzt auch noch integrieren sollst.
Hier kann ich dir nur unser Kostenloses-E-Book, 20 einfache Tipps für mehr Zeit und einen entspannten Alltag, ans Herz legen. Darin bekommst du unsere besten Tipps, um in Alltag mehr Zeit zu haben und einfach entspannter zu sein.
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Viel Spaß beim Ausprobieren der Tipps und bis bald
Jennifer & Michael
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