Lea schreit aus voller Kraft ihre Mutter an.
“Du bestimmst immer nur, mach dies, mach das…, was denkst, du wer ich bin deine persönliche Dienerin, bringe deinen blöden Müll doch selbst raus”
Martina platzt bei dieser Aussage fast der Kopf.
“Ich habe dich lediglich gebeten, einmal den Müll vor die Tür zu bringen. Aber nein, du hängst ja nur am Handy und schreibst den ganzen Tag mit deinen Freunden.”
Lea zeigt ihr den Stinkefinger und schmeißt die Tür zu.
Voller Wut stürmt Martina in Leas Zimmer, nimmt Ihr das Handy ab und wirft es auf den Boden.
Sie holt tief Luft und macht ihrem Ärger Luft…
Solche Situationen hatte wahrscheinlich jeder schon von uns. In der einen oder in der anderen Rolle.
Wie wir daran arbeiten können liest du in diesem Artikel.

Das Verhalten deines Kindes ist dein Spiegelbild
Du kennst bestimmt das Sprichwort: Aktion gleich Reaktion.
Genau das ist der Punkt, wenn es um respektvolles Verhalten beim Streit geht.
Kinder ahmen uns Erwachsene nach. Sie lernen durch Beobachten das Verhalten und setzen es auch in ihrem Alltag so um. Leider wird das von vielen einfach vergessen.
Wir nutzen eine nicht korrekte Ausdrucksweise oder verhalten uns unangemessen anderen Menschen gegenüber.
Ich spreche hier nicht von besonderen Situationen, sondern einfach von dem Alltäglichen. So wie wir als Eltern miteinander umgehen, so werden auch die Kinder miteinander und anderen umgehen.
Bist du immer gestresst oder überfordert, fehlt dir das richtige Zeitmanagement. Dann bist du automatisch nicht mehr so kontrolliert und bist deinem Kind ein falsches Vorbild.
Du kannst nicht erwarten, dass dein Kind nie das A-Wort in den Mund nimmt oder respektvoll zu älteren Menschen ist, wenn du es selbst nicht vorlebst.
So wechselst du jederzeit zu einem respektvollen Umgang
Die gute Nachricht ist, es ist nicht zu spät. Wenn du denkst, dass du dich falsch verhältst, kannst du das jederzeit ändern, indem du einfach damit anfängst dich zu entschuldigen.
Entschuldige dich bei deinem Kind, dass du dich falsch verhalten hast und sage ihm, dass du es in Zukunft richtig machen wirst. Denke immer daran, dein Kind kann nichts dafür, wenn es sich falsch verhält.
Nachdem du dich dafür entschieden hast, fang bei dir selbst an. Finde heraus, wo du Probleme hast, was dich stresst und was der Auslöser dafür ist, dass du es nicht schaffst täglich ein gutes Vorbild zu sein. 15 Fragen zur Selbstreflexion für Eltern mit Übungen
Wenn du dich mal streitest, ist es in Ordnung, wenn dein Kind es mitbekommt, das kannst du eh nicht verhindern.
Wenn du nach dem Streit dazu in der Lage bist, geh auf eventuelle Fragen deines Kindes ein. Brauchst du erstmal ein paar Minuten, sag es ruhig auch deinem Kind. Sag, dass du kurz Zeit für dich brauchst.
Komm runter und entspann dich und geh danach zu deinem Kind und sei wieder für es da.

Streit mit deinem Kind und dabei respektvoll verhalten
Streit mit deinem Kind ist ganz normal. Egal wie sehr du dich bemühen wirst, du wirst es niemals ganz vermeiden können.
Hier ist es wichtig für einen respektvollen Umgang, dass du akzeptierst, dass jeder anders damit umgeht, wenn man streitet. Auch dein Kind wird seine eigene Weise haben.
Unsere kleine Tochter ist sehr emotional und schreit das dann auch raus mit den Worten: „Ich bin jetzt sauer auf dich“. Das ist in Ordnung, in ein paar Minuten kann man dann ganz normal und ruhig mit ihr reden. Man muss ihr nur die Zeit geben.
Unsere große Tochter hingegen läuft nach einem Streit erstmal in ein anderes Zimmer und kommt dort runter. Wenn sie sich beruhigt hat, kommt sie in den meisten Fällen auch zurück und spricht darüber, was sie nicht so toll gefunden hat.
Du siehst hier ran, dass das bei jedem so ist. Entscheidend ist nur, wie man damit umgeht und dem anderen genug Freiraum gibt, um sich wieder zu beruhigen.
Diese 7 Tipps solltest du nach einem Streit berücksichtigen
Zum Schluss haben wir noch 7 Tipps, die dir nach einem Streit helfen werden, das Problem zu lösen und es beim nächsten Mal sogar besser zu machen.
- Komm erst mal runter
Macht jetzt das, was euch hilft, die Emotionen herunterkommen zu lassen. Egal was es ist, akzeptiert es und wartet einfach ab. - Mach den ersten Schritt
Gerade bei Kindern solltest du den ersten Schritt machen, wenn du das Gefühl hast, dein Kind hat sich genug beruhigt. Ist es immer noch wütend, sag ihm dann einfach, es kann kommen, wenn es so weit ist. - Bitte um Entschuldigung
Hast du dich falsch verhalten, bitte um Entschuldigung. Das wird die Wogen schnell wieder glätten. Entschuldige dich aber nicht pauschal, sondern nur, wenn es auch etwas zu entschuldigen gibt! - Höre zu
Lass dein Kind oder auch deinen Partner reden und seine Sicht der Dinge erläutern. Sprich nicht dazwischen und warte bis dein gegenüber fertig ist mit reden. Nur so entsteht die Möglichkeit, das Problem komplett zu klären. - Gib nicht dem anderen die Schuld
unterlasse es, die Schuld dem anderen zu geben. Bei jedem Streit sind beide Schuld. Punkt. - Schlag eine Besserung vor
Schlage eine Besserung vor, um in Zukunft das zu vermeiden, dass den Streit ausgelöst hat. Du kannst auch dein Kind eine Besserung vorschlagen lassen. - Haltet euch daran
Das wichtigste ist an dieser Stelle, dass ihr euch dann daran haltet, was ihr euch als Besserung vorgenommen habt. Es ist ganz natürlich, dass manche Dinge nicht direkt besser werden, wichtig ist sie kontinuierlich zu verbessern.

Auch wenn viele Sachen hier einem schwer vorkommen, es ist wichtig, dass du trotzdem versuchst täglich daran zu arbeiten.
Oft sind wir auch gereizt und neigen dazu schnell Streit anzufangen, weil wir einfach durch den Alltag gestresst sind.
Dagegen kannst du aber etwas tun.
Arbeite an dir! Jeden Tag!
Nur so kannst du eine gewisse Ausgeglichenheit in deinen Alltag bringen, die dir auch beim Thema respektvoller Umgang helfen wird.
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Wir wünschen dir viel Geduld und einen angenehmen Tag
Jennifer & Michael
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