8 Rituale in der Familie, die dir dein Leben erleichtern werden

Ein höhlenartiger Raum, es flackern Kerzen, in den Ecken ist es dunkel.

8 Personen in Roben stehen im Kreis um einen Altar auf dem eine Schale und ein großes Buch stehen.

Sie summen im Einklang eine nicht zu verstehende Melodie.

Nein, diese Art von Ritual meinen wir nicht.

Aber fangen wir doch einfach mal damit an, aufzuklären, was genau Rituale sind und warum sie wichtig sind.



Globus mit Figuren davor - Rituale in der Familie

Das ist ein Ritual

Wenn du immer wieder in bestimmten Situation bewusst dasselbe tust, ist das schon ein Ritual.

Rituale sind die Dinge im Alltag, die wir einfach immer wieder tun und das auch immer wieder gleich.

Zähneputzen ist ein Ritual, da es täglich zweimal, morgens und abends, gemacht wird.

Im Prinzip kann alles zu einem Ritual werden. Wichtig ist nur das der Ablauf immer derselbe ist und das im besten Fall auch immer dieselben Personen daran teilnehmen.

Das bedeutet du kannst selbst bestimmen, was bei dir ein Ritual werden soll.

Darum sind Rituale wichtig

Jeder möchte Stabilität in seinem Leben. Rituale geben dir genau das, ein Gefühl von Sicherheit, Ordnung und Stabilität.

Das liegt einfach in der Natur des Menschen. Wer sich in frühen Zeiten an das gehalten hat, was die anderen immer gemacht haben, hat höchstwahrscheinlich länger gelebt.

Nicht nur für dich als Erwachsenen habe Rituale immense Vorteile, gerade auch für Kinder sind sie sehr wichtig.

Kindern geben Rituale nicht nur Sicherheit, sie haben auch einen ganz anderen Effekt. Das Kind kennt den Ablauf, der jetzt kommt.

Zugegeben, das geht nicht von heute auf morgen, du musst Rituale schon eine Weile wiederholen bis sie wie von selbst laufen.

Der große Vorteil für dich als Elternteil ist, dass dein Kind eher ohne meckern die Dinge, macht, die es genau jetzt tun soll.

Im Idealfall wird dein Kind sogar anfangen, die Dinge selbstständig zu machen.

Nutzen wir doch mal ein Beispiel.

Es ist früh am Morgen, alle sind noch müde. Du warst aber so schlau und hast mit deinem Kind ein Morgenritual jeden Tag durchgeführt.

Dazu gehört jetzt 

  • Aufstehen
  • Ausziehen
  • Waschen
  • Anziehen
  • Zähne putzen
  • Haare kämmen
  • Eincremen

All das, was jeden Morgen gemacht werden muss, weis dein Kind schon und ist nicht überrascht und wir vielleicht noch zickig. Bei dir wird das alles auch im müden Zustand relativ entspannt ablaufen.

Jetzt stell dir vor du hättest das nicht gemacht und würdest jeden Tag etwas anders machen. Na dann viel Spaß, der Tag wird nicht gut anfangen.

Kleine Anekdote:

Wenn ich unsere Kinder morgens fertig mache und von der Reihenfolge abweiche, werde ich immer von meiner Tochter darauf hingewiesen, dass jetzt etwas anderes kommt.

Tasse mit Dampf auf Schreibtisch im Schlafzimmer - Rituale in der Familie

Rituale sind veränderbar

Das ist jetzt wohl die Frage, die dir im Kopf hängt. Was passiert, wenn sich etwas ändern muss.

Das ist kein Problem. Du kannst jederzeit deine Rituale ändern, erweitern oder kürzen.

Es passieren im Leben viele Dinge, auf die wir nur wenig bis keinen Einfluss haben. Du kannst nochmal schwanger werden, ihr müsst umziehen, dein Kind wechselt vom Kindergarten in die Schule etc.

All diese Dinge erfordern es, dass du deine Rituale anpasst.

Das wichtigste ist es, wenn du ein Ritual ändern möchtest, dass du frühzeitig mit der Umstellung anfängst. So kannst du ein “neues” Ritual erschaffen, das dann auf deine neue Lebenssituation eingestellt ist.

Der Vorteil ist, und das solltest du dir merken, all diese Dinge, bei denen du ein Ritual umstellen musst, passieren nicht übern acht, sondern kündigen frühzeitig an.

8 Rituale, die du nutzen solltest

Es gibt Situationen, die bei jedem gleich sind, jeder hat die gleichen Dinge, die er erledigen muss oder die eintreten.

Diese 8 Rituale kannst du immer gut gebrauchen. Sie sind für jede Familienkonstellation geeignet.

#1: Morgenrituale

Die Morgenrituale kannst du ganz nach deinem Bedarf anpassen. Hier ist es natürlich entscheidend, wie alt deine Kinder sind und was du so zu erledigen hast.

Leider kann dir ein Morgenritual nicht dabei helfen, wenn es mit dem frühen aufstehen nicht so klappt, aber es kann dafür sorgen, dass nach dem Aufstehen alles etwas besser läuft.

Bau zum Beispiel direkt nach dem Aufstehen Wassertrinken ein. Nach einem Glas Wasser ist der Körper schnell wieder wach. Zusätzlich zu dem Wasserglas kann eine Dusche am Morgen wahre Wunder wirken.

Am Morgen sind wir in der Regel alle unter Zeitdruck. Plane deshalb genug Zeit ein und wenn du erst mit dem Ritual anfängst, plane noch etwas mehr Zeit ein.

So könntest du deinen Morgen aufbauen.

  • Wach werden, entweder durch einen Wecker oder wie es für dich passt.
  • Kuscheln, bei kleineren Kindern wichtig.
  • Gemeinsam aufstehen und ins Bad gehen.
  • Wasser trinken, das kannst du auch vor dem Bad einbauen.
  • Ausziehen und Waschen oder Duschen.
  • Anziehen, Haare kämmen und eincremen.
  • Zähne putzen.

Das wäre so der Basic Ablauf am Morgen. Da ihr das alles gemeinsam macht, ist es automatisch auch ein Ritual. Das hilft gerade bei kleineren Kindern sehr weiter.

Du kannst auch weitere oder andere Rituale am Morgen noch mit einbauen, das macht gerade bei größeren Kindern Sinn.

Frühstückt zum Beispiel eine Kleinigkeit zusammen oder macht euer Essen für die Arbeit, Kindergarten oder Schule gemeinsam.

Zieht euch gemeinsam an und geht zusammen aus dem Haus.

Die Möglichkeiten sind so vielfältig wie der Familienalltag. Jeder kann für deine Familie ein passendes Morgenritual kreieren. Manchmal hilft etwas Kreativität.

Versuche aber immer Rituale zu schaffen, die euch in eurem Ablauf unterstützen und die am Ende nützlich sind. Rituale, die keinem etwas nützen, nerven irgendwann nur noch.

#2: Sonntagsrituale

Der Sonntag ist jetzt nicht einer der Stressigen Tage an denen Rituale dir helfen deinen Alltag besser in den Griff zu bekommen.

Am Sonntag kannst du Rituale einbauen, die einfach mal die ganze Familie zusammen bringen. Das ist dann eine optimale Gelegenheit über die vergangene Woche und die kommende Woche zu sprechen.

Mach am Sonntag aber nicht den Fehler viele Rituale integrieren zu wollen. Schaffe eins oder maximal zwei. Denn den Sonntag nimmt man sich doch gerne auch zum Ausspannen.

Hier ein paar Tipps, was ihr Sonntag als Ritual machen könnt:

  • Gemeinsames Frühstück
  • Gemeinsames Mittagessen
  • Spaziergang
  • Ausflug, auch nur mal in den Nachbarort
  • Mittagsschläfchen
  • Sport zusammen
  • Einen Sonntagsfilm
  • Gemeinsames Abendessen
  • Eine Gesprächsrunde 

Auch hier kannst du wieder jedes Ritual erschaffen, das euch am Sonntag guttun könnte.

#3: Feiertagsrituale

Weihnachten, Ostern, Geburtstage und viele weitere. All das sind Tage, an denen du Rituale schaffen kannst.

An Ostern gibt es in der Regel die Ostereiersuche. Das ist ein Ritual, das es seit Jahrzehnten so gibt. Aber du kannst auch ganz eigene Rituale an solchen Tagen schaffen.

Mithilfe von Ritualen kannst du solche Tage besonders werden lassen.

#4: Spielzeitrituale

Das klappt super bei kleineren Kindern, bei größeren Kindern kann es helfen, die Zeit an der Konsole, PC oder dem Smartphone im Rahmen zu halten.


#5: Bettzeitrituale

Bei uns ist es immer das Kuscheln mit den Kleinen. Aber auch hier kann es alles sein, was euch hilft, abends im Bettruhe zu finden.

Wir unterscheiden hier zum Beispiel in Bettzeitritualen und Abendritualen, da sie beide hilfreich sind, aber einen jeweils anderen Zweck haben.

Mit dem Bettzeitritual willst du dafür sorgen, dass dein Kind am Ende auch einschläft und seine wichtige Menge an Schlaf erhält.

Je nachdem wie alt deine Kinder sind, musst du hier variieren und auf sie eingehen.

Kleine Kinder brauchen andere Rituale als größere Kinder. Mit den kleinen kannst du Kuscheln oder eine Gute Nacht Geschichte als Ritual nutzen.

Bei größeren Kindern musst du etwas anderes nutzen. Stell zum Beispiel einen Timer, der dem Kind noch etwas Zeit gibt, bevor es das Handy abgeben muss.

Lass dir entsprechend etwas einfallen, was für euch funktioniert. 

#6: Abendrituale

Ein Abendritual hat die Aufgabe den Alltag zu beenden. Ab diesem Punkt ist klar, dass der Tag heute bald zu Ende geht. Es soll dafür sorgen, dass du und deine Kinder runterkommt und am Abend entspannt seid.

Das ist so wichtig, denn wenn ihr bis fünf Minuten vor Schluss noch voll aktiv seid, fällt es sehr schwer abrupt runterzufahren.

Je nachdem wie alt deine Kinder sind, musst du verschiedene Rituale nutzen.

Egal für welches Ritual du dich entscheidest, denke immer daran, dass es nur ein Ziel hat, den Tag zu beenden und den Abend zu beginnen. Hier sollte immer die Ruhephase beginnen.

#7: Wochenrituale

Wochenrituale sind für viele Dinge gut geeignet. Das sind einfach Dinge, die nicht täglich, sondern nur einmal in der Woche gemacht werden. Für welchen Zweck du sie einsetzen willst, kannst du selbst entscheiden.

Ziel von Ritualen ist es ja immer Zeit zu sparen und entspannter zu sein. So könntest du zum Beispiel den wöchentlichen Einkauf als Ritual nutzen.

Mach dazu einfach immer dasselbe an diesem Tag, geh in derselben Reihenfolge in die Läden und holt euch zum Beispiel zum Abschluss eine Kleinigkeit beim Bäcker oder Metzger.

So freut sich auch jeder auf den Einkauf und jeder wird eher gewillt sein zu helfen, da man ja auf die Leckerei am Ende wartet.

Du kannst natürlich auch für viele andere Bereiche ein Wochenritual einführen. Hier sind ein paar Ideen:

  • Wochenputz
  • Familientag
  • Einkaufablauf
  • Arbeitsablauf
  • Wohlfühlritual
  • Fitness

#8: Essensrituale

Das ist wohl einer der Bereiche in denen jeder Rituale kennt. Man sagt “Guten Appetit” oder bleibt sitzen bis der letzte aufgegessen hat. Das sind schon Rituale, die sich seit Ewigkeiten bei uns eingeprägt haben.

Aber du kannst auch hier eigene Rituale einbauen. Macht doch zum Beispiel einfach einen Nudeltag in der Woche.

So hast du ein Essensritual und gleichzeitig ein Wochen- und Familienritual.

Wenn du kleinere Kinder hast, kannst du zum Beispiel einen Tischspruch als Ritual einführen.

Auch das Wegräumen des eigenen Tellers kannst du mit in ein Ritual einbauen.

Kinder spielen mit einem Ball zwischen Bäumen - Rituale in der Familie

Welche Rituale nutzen wir und welche solltest du nutzen

Wir nutzen im Alltag relativ viele Rituale. Hier mal eine Auflistung derer, die wir wirklich regelmäßig nutzen.

  • Morgenritual
  • Abendritual
  • Bettzeitritual
  • Essensritual
  • Sonntagsritual
  • Feiertagsritual
  • Wochenritual

Wenn wir denken, dass wir an einer bestimmten Stelle, ein Ritual nutzen könnten, versuchen wir eines einzubauen.

Das klappt nicht immer, aber meistens schon. Dank der Rituale, die wir in unser Leben eingebaut haben, konnten wir beide Vollzeit arbeiten gehen und hatten trotzdem genug Zeit mit unseren Kindern. Hier kannst du übrigens mehr über unseren Alltag lesen.

Wenn du Rituale nutzen möchtest, hier ein paar Tipps welche du nutzen solltest.

  • Morgenritual
  • Abendritual
  • Bettritual
  • Sonntagsritual

Diese vier Rituale haben den besten Effekt auf dein Leben. Wen du also mit Ritualen starten möchtest, starte mit diesen. 

Schreib uns doch in die Kommentare, ob du schon Rituale nutzt und welche. Schreib auch gerne dazu, was sie dir im Alltag bringen.

Eine schöne und vor allem entspannte Zeit

Jennifer und Michael

Foto von Michael und Jennifer von Kiddijo

Jennifer & Michael

Wir sind selbst Eltern und haben jahrelang Vollzeit gearbeitet und nebenbei noch ein Business betrieben. Mittlerweile fokussieren wir uns hauptsächlich auf diesen Blog und helfen anderen Eltern dabei, das Leben mit Kindern entspannt anzugehen. Dabei geben wir unser Wissen aus vielen Jahren Erfahrung weiter.

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